Subtiler Widerstand
Erinnerungen an die "Tafelausstellung" von 1976 von Günter Matheisen
1976 wird das Gerhart Hauptmann Haus auf Hiddensee zur Nationalen Gedenkstätte erhoben. Das Haus soll auf Vordermann gebracht werden, es finden Sanierungsarbeiten statt und die Ausstellung des langjährigen wissenschaftlichen Beraters und Gerhart Hauptmann Experten Dr. Gustav Erdmann, wird von einem Tag auf den nächsten durch eine extern kuratierte Ausstellung ersetzt. Wie man aus der Not eine Tugend machte, erzählt Günter Matheisen, der 20 Jahre lang im Gerhart Hauptmann Haus und an der Seite von Dr. Erdmann arbeitete.
Nachdem langjährige wissenschaftliche Berater Dr. Gustav Erdmann nach 1979 die Ausstellung im Hauptmann Haus wieder kuratieren durfte, schrieb er in dem Vorwort der neuen Führungsschrift vom Juli 1982:
"Zum 25. Jahrestag ihres Bestehens am 6. Juni 1981 ist die Gedenkstätte neugestaltet worden. Dabei wurde - im Zusammenhang mit dem gleichzeitig begonnenen Auf- und Ausbau des zentralen Literaturmuseums für Gerhart Hauptmann in dem Haus, das der Dichter von 1885; bis 1889 in Erkner bei Berlin bewohnte - in Haus „Seedorn" der besondere Charakter des Memorials, das die Lebens- und Schaffensumwelt Gerhart Hauptmanns im Originalzustand zeigen kann, herausgearbeitet.
Die vorliegende Schrift, zwischen 1956 und 1969 in fünf Auflagen mit insgesamt 50.000 Exemplaren erschienen, ist etwa ein Jahrzehnt lang nicht greifbar gewesen. Für die Neuauflage ist der Rundgang durch die Gedenkstätte neu beschrieben und die Chronik der Hiddensee-Aufenthalte Gerhart Hauptmanns stark erweitert und in vielen Datenangaben präzisiert worden. Das gleiche konnte für die frühen Rügen-Aufenthalte erreicht werden. Auch die anderen Abschnitte wurden aktualisiert; grundlegende Korrekturen des bisher vertretenen Hauptmann-Bildes erwiesen sich nicht als notwendig."
Abb: Umschlag der Führungsschrift für das Hauptmann Haus (nicht datiert, um 1976 entstanden)